Zusammenfassung: 

Hannigalp – Heidnische Tossen – Seetal – Hannigalp

Wanderung von der Hannigalp über die Stafel zu den Heidnischen Tossen. Von dort geht es weiter Richtung Distelhorn, bevor man direkt durch einen direkten Durchstieg ins Seetal aufsteigt und an der ehemaligen Bergstation ankommt.

Anspruchsvolle Wanderung, die Trittfestigkeit voraussetzt. Die Aussicht ist wirklich großartig und man kann über das Bietschhorn bis zum Großen Aletschgletscher sehen.


Dauer ohne Pausen: ca. 5 Stunden
Länge: 13,2 Km
Höhenunterschied: 740 m auf / 740 m ab
Zeitpunkt: September 2022

Ein Video zur Tour findet Ihr auf meinem Instagram-Kanal.

Beschreibung

Unsere Tour beginnt mit einer Seilbahnfahrt auf die Hannigalp. Das überbrückt die ersten 500 Höhenmetern. Außerhalb der Saison wäre das zu Fuß zu bewältigen. In der Sommersaison fährt auch nur die Seilbahn auf die Hannig in Grächen.

Ein erster Blick ins Seetal offenbart uns unser Ziel.

Wir beginnen unseren Weg mit dem leicht ansteigenden Weg zur Stafelalp. Von dort aus geht es über die Skipiste, die sehr steile Abschnitte hat, zur Mittelstation der Seetalbahn, von der aus der Blick auf die Heidnischen Tossen – unserem ersten Zwischenziel in greifbarer Nähe – und das Seetal möglich ist.

Von hier aus ist es nicht mehr weit zu den Tossen. Einem tollen Aussichtspunkt oberhalb von Grächen. Die Örtlichkeit lädt zu einer ersten Pause ein. Bei uns hat der Weg hierher ca. 1 Stunde gedauert.

Wir gehen ein Stück weiter und biegen links steil auf den ehemaligen Ziehweg zum Wannihorn ein. Ehemalig aus verschiedenen Gründen. Der Wichtigste sicherlich, weil der Skilift zum Wannihorn vor einigen Jahren stillgelegt wurde, da zu hohe Investitionen notwendig gewesen wären, ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Seither gibt es von der Stafel (auch Ursprung des alten Liftes) nur einen Sessel zum Seetal. Zudem sind die Investitionen in die Sicherung der Anlagen durch Steinschlag und Erosion teuer und manchen Wege gefährlich. Ich komme später darauf und nehme auch in anderen Touren Bezug darauf.

Dem Weg folgen wir für knapp 100 Höhenmeter bevor wir rechts in ein Tal abbiegen.

Zunächst geht es nahezu waagerecht zur am Ende liegenden Fels- und Geröllwand.

Jetzt wird es abenteuerlich und im Nachhinein haben wir festgestellt, dass der Weg nicht mehr offiziell geführt wird. Anfangs gibt es einen breiteren Weg, der – so meine Erinnerung aus den 80er Jahren – sogar sehr wagemutigen Skifahrern als Abfahrt diente. Über 2, 3 Serpentinen gehen wir in den Hang und dann macht sich auch hier der Steinschlag bemerkbar. Der Weg ist verschüttet und mit großen Steinen erschwert. Man findet seine Route mit etwas Erfahrung, allerdings kraxelt man schon ordentlich, da der Weg an sich auf die letzten Meter noch einmal fast 200 Höhenmeter überwindet. Nach den kribbeligen Passagen gibt es wieder den alten Weg und so gelangen wir in knapp 3 Stunden ans Ziel. Die ehemalige Bergstation der Seetalbahn und Heute Bergstation des Sesselliftes von der Stafelalp und dem Plattjen, zu dem noch 1 Abfahrt führt.

Ich lasse jetzt erstmal Bilder sprechen. Blicke auf das Seetalhorn, das Gabelhorn, zum Aletsch und weitere Panoramen.

Hier machen wir eine ausgeprägte Pause und stärken uns erstmal bevor wir den Abstieg über die Skipiste zur Hannig angehen. Klingt harmloser als es ist. Irgendwie müssen die 740 Höhenmeter auch wieder abgestiegen werden. ;o)

Kleine Erklärung zum Seetal: Die Bergstation im Seetal wird nicht mehr betrieben und nicht mehr bewirtschaftet. Ich kann mich erinnern, als in meiner Jugend die Location zunächst erkundet und dann damit begonnen wurde das Skigebiet auf der Hannig zu erweitern. Dafür wurde 1984 eine zusätzlich Gondelbahn gebaut, um den Druck im Winter von der Hannigseilbahn zu nehmen. Leider war das nicht rentabel genug, insbesondere nachdem das Seetal durch einen Sessellift von der Stafelalp erschlossen wurde. So wurde die Seilbahn 2010 wieder geschlossen und vollständig abgebaut. Man kann nur noch vereinzelt Fundamente der Masten sehen. Dazu kam, dass durch den Wegfall des Permafrost – aufgrund des Klimawandels und der immer trockeneren Jahre – der Berg insbesondere hier oben in Bewegung ist. Die Instandhaltung war ein extrem teurer Faktor und so wurde stattdessen die Bärgji vom Schlepplift zu einem Sessellift umgebaut. Dieser hat eine deutliche stärkere Kapazität und bringt die Skifahrer auf die Hannig. Früher konnte man vom Seetal zum Durchstieg zwischen Seetalhorn und Gabelhorn aufsteigen und von dort zum Höhenweg Hannig – Saas Fee hinab. Dieser wurde durch Steinschlag zerstört und ist nicht mehr begehbar.

Zurück zur Tour. Zunächst kommen wir zum Durlochhorn. Gerade auch hier sind in den letzten Jahren zahlreiche Steinschläge abgegangen und daher wird es durch Sensoren intensiv überwacht. Gefährlich Felsen und Überhänge werde gesprengt und man sieht es seht gut wie zerklüftet der Fels hier ist. Früher waren aus gutem Grund unterhalb des Durchlochhorns die Lawinenbauten, der Lowizig. Dieser ist durch Felsabgang zerstört und verschüttet.

Nur wenige Schritte weiter beginnt auch wieder die Vegetation. Wenn auch abenteuerlich.

Über die Tossen steigen wir ab und kommen zur Stafel und zurück zur Hannigalp, wo unsere Tour endet. Nicht ohne eine postkartenreifen Blick auf das Wannihorn zu offenbaren.

http://www.graechen.ch

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